Cantuccini

Neulich kam mein Freund mit einer großen Packung Cantuccini aus dem italienischen Feinkostladen um die Ecke an. Beim Kaffee waren die leckeren Biscotti dann auch schneller weg, als ich gucken konnte. Ich war natürlich sofort inspiriert eine eigene Variante auszuprobieren und machte mich ans Werk.

In diesem Rezept werden ganze Mandeln verwendet, sehr lecker sind aber auch Pistazien, Haselnüsse oder Trockenobst. Wer dunkle Cantuccini herstellen möchte, ersetzt einen Teil des Mehls mit Backkakao. Damit die Cantuccini ihre zwiebackähnliche Konsistenz bekommen, müssen sie doppelt gebacken werden. Das sorgt dafür, dass sie sich beim Tunken aufsaugen, aber nicht zerfallen. Außerdem werden sie dadurch lange haltbar. Traditionellerweise trinkt man dazu ein Glas Vino Santo.

Cantuccini
(für ca. 60 Stück)

200 gr Zucker, weiß
2 Eier, Größe M
350-400 gr Mehl, Type 550
110 gr Mandeln, ganz
30 gr Weizenanstellgut, alt (5°C)*
60 gr Butter, kalt
10 gr Vino Santo oder Amaretto
10 Tropfen Bittermandelöl
1 gr Natron
1 Prise Salz
Orangenabrieb

(*) Kann auch weggelassen werden. Die Mehlmenge sollte dann um ca. 10-15 gr reduziert werden.

Den Backofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Mandeln auf ein Blech verteilen und ca. 15 Minuten rösten. Beiseite stellen und komplett abkühlen lassen. Die Ofentemperatur auf 190°C Ober- und Unterhitze erhöhen.

Die Eier und den Zucker mit einem Schneebesen verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Orangenabrieb, das Salz, den Vino Santo und ggf. das Weizenanstellgut dazugeben und alles glatt rühren. Das Mehl und das Natron per Hand mit der Ei-Zucker Masse vermengen. Anschließend die kalte, gewürfelte Butter einkneten, bis eine homogene Konsistenz erreicht ist. Der Teig sollte am Ende nicht mehr kleben. Als letztes die Mandeln in den Teig einarbeiten.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig vierteln und in vier gleich lange Würste aufrollen. Die Würste mit ausreichend Abstand auf das Blech legen und 20 Minuten bei 190-200°C Ober- und Unterhitze leicht goldbraun backen. Der Kern der Würste sollte noch nicht ganz durch sein.

Die Würste ein paar Minuten abkühlen lassen und mit einem Sägemesser diagonal in 1,5 cm dicke Cantuccini-Stücke schneiden. Die Cantuccini bei 160°C weitere 20-25 Minuten kross ausbacken. Abkühlen lassen und luftdicht, z.B. in einem Glas aufbewahren.

Gutes Gelingen!

Olivenöl-Kekse

In Griechenland gibt es eine ganz besondere Kaffeekultur, in die man schon als Kind eingeweiht wird. Besonders auf Inseln oder Dörfern ist das traditionelle Kaffeehaus, das sogenannte “Kafenio” (καφενείο) das Epizentrum des Geschehens. Hier versammeln sich alle möglichen Generationen, um zu plaudern, Backgammon zu spielen und sich über die Politik und andere Themen zu streiten. Jeder kennt jeden, auch in Großstädten und es ist völlig normal den halben Tag dort zu verbringen, ohne dass die Bedienung jemals auf die Idee kommen würde einen zu verscheuchen…

Heute hatte ich Lust auf einen griechischen Kaffee. Typischerweise wird dieser in einem Kupferkännchen – einem Briki (μπρίκι) – zubereitet. Hierfür werden fein gemahlenes Kaffeepulver, ggf. Zucker und Wasser vermischt und so lange erhitzt, bis der Kaffee anfängt Blasen zu werfen. Er darf allerdings nicht richtig kochen, weil sonst die dicke Cremaschicht, das Kaimaki (καϊμάκι), die das Hauptkriterium für einen “gelungenen” Kaffee ist, misslingt.

Griechischer Kaffee wird mit Voutimata (βουτήματα) serviert. Der Name bedeutet so viel wie “Tunkkekse”, weil sie durch die Zugabe von Olivenöl eine harte Konsistenz bekommen, die sich besonders gut zum Tunken eignet. Das folgende Rezept ist schon sehr lange in meiner Familie und etwas ganz Besonderes für mich, weil es die ersten Kekse sind, die ich jemals gebacken habe. Sie sind kinderleicht zu machen, ratzfatz fertig und unglaublich lecker. Theoretisch sind sie auch sehr lange haltbar, was aber irrelevant ist, weil sie bei uns nie länger als ein paar Tage halten…

Olivenöl-Kekse
(für ca. 25 Stück)

Teig:
90 gr Olivenöl
110 gr Orangensaft, frisch gepresst
100 gr Zucker, weiß
320 gr Mehl, Type 550
½ TL Backpulver
2-3 TL Zimt
 ½ TL Nelke
1 Prise Salz
Orangenarbrieb

Alle Zutaten auf Raumtemperatur bringen. Das ist wichtig, damit sich der Teig gut verarbeiten lässt. Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Das Olivenöl und den Orangensaft mit dem Zucker, dem Abrieb einer ganzen Orangen und den Gewürzen verrühren. Das Backpulver mit dem Mehl mischen und zu den feuchten Zutaten geben. Alles rasch zu einer homogenen Masse vermengen. Den Teig möglichst wenig verkneten, da sonst das Olivenöl austritt.

Aus dem Teig kleine Kugeln à ca. 25 gr formen und diese zu Würsten ausrollen. Die Würste in die gewünschte Form bringen und dabei schnell arbeiten, weil der Teig sonst rissig wird. Typisch sind eine S-Form, Schnecken, Zöpfe und Ringe.

Die Kekse auf mittlerer Schiene bei 180°C Ober- und Unterhitze für 30 Minuten goldbraun backen.

Gutes Gelingen!

Double Chocolate Chip Cookies

Kennt ihr das auch? Kaum werden sie aufgetischt, schon sind sie alle weg! Cookies machen aus mir ein wahres Krümelmonster. Noch ein Glas warme Milch dazu und schon ist das Glück vollkommen. Mmmm!

Cookies gibt es typischerweise in drei Varianten: “crispy”, “soft & chewy” und “cakey”. Ausschlaggebend für die Konsistenz der Cookies ist das Verhältnis von Butter zu Zucker sowie die Backzeit. Für alle drei Varianten werden zwei Arten von Zucker in unterschiedlichen Mengen verwendet: weißer Raffinadezucker sowie brauner, melassehaltiger Zucker. Das folgende Rezept ist für die “soft & chewy” Version gedacht, ihr könnt es aber ganz einfach anpassen um eure Lieblingskonsistenz zu erzielen. Dabei gilt es folgende Regeln zu beachten:

  • Für “crispy” Cookies: Den Butteranteil erhöhen sowie mehr weißen als braunen Zucker verwenden. Die Backzeit wird ebenfalls gestreckt, ca. um 3 Minuten.
  • Für “cakey” Cookies: Den Butter- sowie den allgemeinen Zuckeranteil reduzieren.

Alle anderen Zutaten bleiben gleich. Ihr könnt die Cookies natürlich beliebig variieren, indem ihr z.B. Nüsse oder Cranberries hinzufügt. Wenn ihr lieber helle Cookies backen möchtet, ersetzt einfach das Kakaopulver durch 50 gr. Mehl.

double chocolate chip cookies

Double Chocolate Chip Cookies
(für ca. 25 Stück)

Zutaten:
250 gr Butter, weich
100 gr Zucker, weiß
50 gr Muscovado
10 gr Vanillezucker
25 gr Grafschafter Goldsaft
2 Eier
300 gr Mehl, Type 550
100 gr Kakaopulver, ungesüßt
125 gr Schokodrops
1 TL Natron
1 TL Meersalz
1 TL Mandarinenabrieb

Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen und alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen. Die weiche Butter mit den beiden Zuckersorten, dem Vanillezucker und dem Mandarinenabrieb cremig aufschlagen. Die Eier einzeln dazugeben und weiterrühren.

Cookie teig

Das Kakaopulver sieben und mit den Schokodrops unter die Masse ziehen. Das Mehl mit dem Natron und dem Salz mischen und in zwei Etappen dazugeben. Der Teig muss in etwa die Konsistenz von Eis haben. Auch wenn der Teig noch roh großartig schmeckt ist beim Naschen Vorsicht geboten! Das Natron könnte sonst Bauchweh verursachen.

Cookie teig fertig

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und etwa walnussgroße Teighäufchen aufs Blech klecksen. Das geht am besten mit zwei Löffeln.

Cookies portionieren

Cookie Teig roh

Die Cookies bei 190°C auf mittlerer Schiene 11 Minuten backen. Die Backzeit sollte für die “soft & chewy“ Variante unbedingt eingehalten werden, sonst stimmt die Konsistenz nicht.

Tipp: Ihr könnt den Cookieteig auch portionieren, in Eiswürfelbehälter einfrieren und dann z.B. zum Brownie-, oder Blondieteig geben. Alternativ könnt ihr den Teig auch nur 7 Minuten backen, unter weiches Eis mischen und wieder einfrieren. Fertig ist das selbstgemachte Half-Baked Cookie Dough Eis!

Gutes Gelingen!

Schoko Cookies