Bananenbrot

Wenn ich an Bananenbrot denke, kommt mir Rolf Zuckowski in den Sinn: “Theo mach mir ein Bananenbrot”. Da sich mein Name auf “Theo” reimt, äußert sich der Wunsch meines Liebsten nach dem leckeren Kuchen meist damit, dass das Lied in angepasster Form vorgesungen wird. Und damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: es heißt zwar Brot, ist aber definitiv ein Kuchen.

Der Schlüssel zu einem guten Bananenbrot sind reife Bananen. Je reifer, desto besser. Dieses Rezept ist vollgepackt damit. Insgesamt kommen vier große Bananen zum Einsatz. Ich mag es gerne saftig, fast klitschig, daher hält sich die Mehlmenge für einen Rührkuchen etwas in Grenzen. Das tolle an Bananenbrot ist, dass man es sehr vielfältig abwandeln kann. In diesem Rezept habe ich Walnüsse und rumgetränkte Rosinen zum Teig gegeben. Fantastisch sind aber auch Erdnüsse, Haselnüsse, Kokosraspel und/oder Schokodrops. Wer mag, kann außerdem die Butter durch Nussmus, die Milch durch Sojamilch und den Zucker durch pürierte Datteln ersetzen. Für eine vegane Variante könnt ihr ein Leinsamen- oder Chia-Ei benutzen.

Bananenbrot
(für eine 24 x 14 cm Kastenform)

Teig:
120 gr Butter, weich
75 gr Zucker, weiß
45 gr Muscovado
350 gr Bananen (ohne Schale), zermatscht
250 gr Mehl, Type 550
50 gr Milch, 3,5%
50 gr Walnüsse, gehackt
50 gr Rumrosinen
1 Ei
2 TL Zimt
1 TL Backpulver
1 TL Rum, braun
1 Prise Salz

Für die Deko:
1 Banane
15 gr Walnüsse

Den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen. Die weiche Butter mit dem Zucker, dem Salz und dem Zimt per Hand cremig schlagen. Die Bananen mit einer Gabel zermatschen. Das Bananenmus, die Milch und das Ei dazugeben und alles gut verrühren. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und zum Teig geben. Als letztes die gehackten Walnüsse und die Rumrosinen unter den Teig heben. Eine Kastenform fetten und den Teig einfüllen. Eine Banane halbieren und mit der Schnittseite nach oben leicht in den Teig drücken. Ein paar gehackte Walnüsse darüber streuen.

Das Bananenbrot auf mittlerer Schiene bei 175°C Ober- und Unterhitze zunächst 50 Minuten backen, dann die Temperatur auf 180°C erhöhen und weitere 10-15 Minuten goldbraun backen.

Gutes Gelingen!

Karidopita

Es gibt so manche Dinge, die ziemlich unspektakulär wirken, aber trotzdem unfassbar lecker sind. Karidopita (Καρυδόπιτα) gehört definitiv dazu. Eigentlich ist es ein winterlicher Kuchen, der nach der Walnuss-Ernte gebacken wird. Der hohe Anteil an Nüssen und das Tränken mit Sirup machen Karidopita zu einer richtigen Kalorienbombe. An heißen Sommertagen in Griechenland ist er daher nur schwer bekömmlich. Vielleicht ist dies der Grund, warum es ihn bei uns zu Hause nur äußerst selten gab. Ich erinnere mich eigentlich nur an den Walnuss-Kuchen meiner Oma, die mir heimlich ein zweites Stück unterjubelte, obwohl eigentlich schon klar war, dass das Kind schon genug Zucker hatte.

Da ich gerne kleine Nussstücke im Kuchen mag, mahle ich meine Walnüsse etwas unregelmäßig, sodass auch ein paar gröbere Stücke vorhanden sind. In diesem Rezept habe ich die übliche Menge Zucker drastisch reduziert. Eigentlich beläuft sie sich durch die Unmengen an Sirup auf ein ganzes Kilo! Meine Karidopita ist angenehm süß und saftig, ohne dass der Mund zusammenklebt. Allerdings ist man dadurch auch eher dazu geneigt ein zweites Stück zu verspeisen, wodurch sich die Zuckerdiskussion erledigt haben dürfte…

Karidopita
(für eine 37 x 24cm Form)

Teig:
120 gr Butter, weich
200 gr Zucker, weiß
4 Eier, Größe M
260 gr Milch
200 gr Walnüsse, gemahlen
175 gr Semmelbrösel
190 gr Mehl, Type 550
20 gr Cognac oder brauner Rum
2 TL Backpulver
1 TL Natron
2 TL Zimt, gemahlen
½ TL Nelke, gemahlen
1 Prise Salz

Sirup:
500 gr Wasser
250 gr Zucker, weiß
1 EL Zitronensaft
Zitronenschale
1 Zimtstange

Zunächst den Sirup vorbereiten. Hierfür das Wasser mit dem Zucker, der Zitrone und der Zimtstange kurz aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Sirup vollständig abkühlen lassen.

Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Eier einzeln zur Buttermasse geben und darauf achten, dass jedes Ei vollständig untergemischt ist, bevor man das nächste dazugibt.

Das Natron im Cognac auflösen. Die Milch, die gemahlenen Walnüsse, den Zimt, die Nelke, das Salz und den Cognac zur Mischung geben und alles kurz verrühren. Anschließend die Semmelbrösel, das Mehl und das gesiebte Backpulver unterheben.

Die Form ausbuttern. Den Teig in die gefettete Form geben und bei 180°C auf mittlerer Schiene 45 Minuten backen. Stäbchentest durchführen. Die Karidopita aus dem Ofen nehmen und sofort den Sirup mit einer Kelle über den heißen Kuchen gießen. Kurz stehen lassen und eine Sternform einritzen.

Den Kuchen vor dem Servieren vollständig auskühlen lassen. Noch besser schmeckt der Kuchen, wenn er mit Frischhaltefolie abgedeckt über Nacht ziehen kann. Er wird dann noch saftiger. Karidopita wird typischerweise mit einem Klecks griechischen Joghurt oder mit Vanilleeis serviert.

Gutes Gelingen!

Bienenstich

“Die Bienen summen durch die Luft, erfüllen sie mit Honigduft”. Zu Corona-Zeiten muss man es wohl mit Gemütlichkeit probieren und was könnte heimeliger sein, als ein köstlicher Kuchen zum Wochenende?

Laut einer Geschichte verdankt der Bienenstich seinen Namen zwei Andernacher Bäckerlehrlingen. Während sie Honig aus den Bienenstöcken an der Stadtmauer aßen, bekamen sie einen Streit zwischen Andernach und Linz mit. Die Bäckerjungen warfen die Bienenstöcke den Linzern nach, sodass diese die Flucht ergreifen mussten. Zur Feier des Tages erfanden sie den Bienenstich.

Für mich gehört Bienenstich zum Frühlingsbeginn einfach dazu. Auch wenn die Zubereitung etwas zeitaufwändig ist, lohnt es sich alle Male diesen Kuchen nachzubacken. Wer eine etwas schnellere Variante haben möchte, kann statt des hier verwendeten Teigs auch einen Rührteig herstellen. Persönlich bin ich aber der Meinung, dass ein fluffiger Hefeteig die perfekte Basis für die sahnige Vanillecreme und die knusprige Mandeldecke ist.

Bienenstich
(für eine Kuchenform von ∅ 26cm)

Hefeteig:
300 gr Mehl, Type 550
18 gr Hefe, frisch
117 gr Milch
40 gr Butter
35 gr Zucker
33 gr Vollei
etwas Zitronenabrieb
1 Prise Salz

Mandelbelag:
125 gr Mandelblättchen, blanchiert
60 gr Butter
70 gr Zucker
25 gr Honig
35 gr Sahne
25 gr Milch

Vanillecreme (crème diplomate):
540 gr Milch
130 gr Zucker
3 Eigelb (Größe M) + ½ Ei (vom Hefeteig)
52 gr Stärke
10 gr Butter
1 Vanilleschote
1 Prise Salz
165 gr Sahne, steif geschlagen
4 gr Gelatine, gemahlen

Für die Marzipanbienen:
85 gr Marzipanrohmasse
½ TL Kurkumapulver
½ TL Backkakao ungesüßt
etwas Puderzucker

Für den Hefeteig alle Zutaten auf Raumtemperatur bringen. Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Die Milch ganz leicht erwärmen und die Hefe darin auflösen. Die Hefemilch in die Mulde gießen und ca. einen Teelöffel vom Zucker dazu geben. Den restlichen Zucker, das Ei, das Salz, den Zitronenabrieb und die Butter in Flöckchen am Rand verteilen. Mit einem Löffel etwas von dem Mehl in die Mulde rühren und daraus einen Vorteig formen. Den Vorteig ca. 30 Minuten gehen lassen, damit die Hefe aktiviert wird.

Derweil den Vanillepudding zubereiten. Hierfür die Milch, den Zucker, das Salz und das abgekratzte Vanillemark samt Schote in einen Topf geben und erhitzen, bis die Milch anfängt zu dampfen. Die Eier und die Stärke in einer Schüssel klümpchenfrei verrühren.

Nun nach und nach ganz vorsichtig die gesamte Milch in einem dünnen Strahl zu der Eiermasse geben. Am besten verwendet ihr dafür am Anfang eine Kelle. Es ist wichtig, dass ihr euch für den Temperaturausgleich viel Zeit lässt, sonst stockt das Ei, wenn die heiße Milch zu schnell dazugegeben wird. Anschließend die Masse zurück in den Topf geben und bei schwacher Hitze unter ständigem Rühren zu einer Creme eindicken lassen. Vom Herd abziehen und die Butter unterrühren. Die Vanillecreme in eine saubere Schüssel umfüllen und sofort mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bildet.

Den Hefeteig weiter verarbeiten. Hierfür alle Zutaten mit dem Knethacken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten, der sich leicht vom Rand der Schüssel löst. Den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und ca. 80 Minuten gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.

Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Boden sowie die Ränder fetten. Nach dem Aufgehen den Teig auf eine dünn bemehlte Arbeitsfläche rund ausrollen und in die Springform drücken. Den Teig mit einer Gabel einstechen.

Für den Mandelbelag die Butter, den Zucker, den Honig, die Sahne und die Milch sprudelnd aufkochen. Die Mandelblättchen unterheben und die noch heiße Masse flott auf den Teig verteilen. Den Teig nochmal 30 Minuten gehen lassen und anschließend im vorgeheizten Ofen bei 175°C Ober- und Unterhitze auf mittlerer Schiene ca. 40 Minuten goldbraun backen. Nach 20 Minuten mit Alufolie abdecken, sonst wird der Belag zu dunkel. Nach dem Backen den Kuchen mit einem Messer vorsichtig vom Rand lösen und in der Form vollständig erkalten lassen.

Den erkalteten Kuchen nun mit einem Sägemesser halbieren. Die obere Hälfte behutsam in acht bis zwölf Stücke schneiden. Es ist wichtig den Kuchen vorzuportionieren, da er sich sonst im fertigen Zustand nicht gut schneiden lässt.

Für die Bienchen wird die Marzipanrohmasse gelb und braun eingefärbt. Hierfür die Rohmasse in eine große (70 gr) und eine kleine (15 gr) Kugel teilen. Für die gelbe Masse das Kurkumapulver mit ein paar Tropfen Wasser zu einer zähen Paste verrühren. Die Paste unter die Rohmasse verkneten und anschließend so viel Puderzucker unterkneten, bis die Masse nicht mehr klebt. Für die braune Masse das Kakaopulver mit der Rohmasse verkneten.

Aus der gelben Masse für den Bienenkörper kleine Kugeln (ca. 6-7 gr) formen und diese dann zur einer spitz zulaufenden Eiform rollen. Aus der braunen Masse lange Streifen formen und zwei davon um den Bienenkörper legen. Die braunen Augen auf das Bienengesicht aufdrücken und mit einem Modellierwerkzeug (oder einem Holzstäbchen) dem Bienchen ein Lächeln verpassen. Für die Flügel zwei Mandelblättchen in den Bienenkörper drücken. Die fertigen Bienen beliebig auf den Kuchen verteilen.

Die Sahne steif schlagen. Die Vanillecreme nochmal aufschlagen und die Sahne vorsichtig unterheben, um eine sogenannte crème diplomate herzustellen. Die Gelatine in einem Behälter schmelzen und etwas von der Creme unterrühren, um einen Temperaturausgleich zu schaffen. Die Geliermasse unter die Creme rühren und kurz kalt stellen. Die Creme anschließend auf die untere Kuchenhälfte verteilen und die vorgeschnittenen Deckenteile auflegen. Den Bienenstich für mindestens zwei Stunden kalt stellen, damit die Creme fest wird.

Gutes Gelingen!

Blondies

Historisch gesehen sind Blondies um einiges älter als ihr dunkler Rivale, der Brownie. Trotzdem sind sie bei weitem nicht so bekannt. Warum eigentlich? Ein Grund hierfür ist wohl der Name, der jünger ist als das eigentliche Gebäck. Ursprünglich handelt es sich nämlich um “butterscotch fudge bars”, die vor allem in England Verbreitung fanden.

Persönlich finde ich, dass sich die helle Variante durchaus sehen lassen kann. Eigentlich mag ich sie sogar lieber, weil die einzelnen Komponenten mehr zur Geltung kommen und auch mehr Variationen zulassen.

Typisch für Blondies ist die klitschige, fudgeartige Konsistenz. Diese wird durch die Zugabe von melassehaltigem Zucker und Malz erreicht. Wichtig für den Geschmack ist außerdem das Bräunen der Butter, denn nur so entfaltet sie ihr nussiges Aroma. Weitere Geschmacksträger sind Bourbon-Vanille und entweder single malt Whisky oder brauner Rum.

Mein Rezept enthält Zartbitter-Schokodrops und Walnüsse. Hier kann man natürlich beliebig variieren. Sehr lecker schmecken die Blondies auch mit weißer Schokolade und Cranberries.

Blondies chewy

Blondies
(für eine 18 x 28 cm Form)

Teig:
190 gr Butter, zerlassen & heiß
180 gr Muscovado
80 gr Zucker, weiß
1 EL Bourbon-Vanilleextrakt, flüssig
1 EL Gerstenmalz oder Grafschafter Sirup
1 Ei + 1 Eigelb, verschlagen
2 EL Rum
300 gr Mehl, Type 550
100 gr Schokodrops, zartbitter
75 gr Walnüsse
1/3 TL Backpulver
1/3 TL Natron
1 Prise Salz

Den Backofen auf 190°C Ober und Unterhitze vorheizen. Eine rechteckige Form mit Backpapier auslegen. Den Boden und die Ränder der Form fetten.

Die Zuckersorten sowie das Gerstenmalz bzw. den Sirup in eine Schlüssel geben. Die Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Schäumen bringen und leicht braun werden lassen, bis sich ein nussiges Aroma entwickelt.

Die heiße Butter über den Zucker gießen und sofort umrühren. Sobald die Butter etwas abgekühlt ist, den Rum sowie das verschlagene Ei dazu geben und alles homogenisieren.

Mehl, Salz, Backpulver und Natron vermischen und die trockenen Zutaten in drei Etappen zur Masse geben. Die Walnüsse kleinhacken. Walnüsse und Schokodrops unter den Teig heben. Den recht zähen Teig in die Backform füllen und glattstreichen.

Bei 190°C auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten backen. Nach 20 Minuten ggf. mit Alufolie abdecken, damit der Blondie nicht zu dunkel wird. Bei der Stäbchenprobe sollte der Holzspieß leicht feucht sein, damit der Blondie seine typische, “fudgy” Konsistenz hat.

Gutes Gelingen!

Vasilopita

In Griechenland startet das neue Jahr mit dem Brauch der Vasilopita. Der Kuchen ist dem Heiligen Vasilios gewidmet und verbirgt in seinem Inneren eine Münze. In der Silvesternacht wird der Kuchen um Mitternacht aufgeschnitten und die Stücke werden nach den Anwesenden benannt. Demjenigen, dessen Stück die Münze enthält wird Glück und Segen für das ganze Jahr zugesagt.

Der Legende nach ist der Kuchen während der Amtszeit von Bischof Vasilios in Caesarea entstanden. Demnach soll Bischof Vasilios, aufgrund der drohenden Zerstörung der Stadt durch einen römischen Staatsherrn, die Bürger der Stadt aufgefordert haben all ihr Gold und ihre Schätze den Plünderern zu übergeben, um die Stadt vor dem bevorstehenden Übel zu bewahren. Bei der Übergabe der Reichtümer war der römische Staatsherr von dieser Tat so beeindruckt, dass er seine Gier bereute und die Rückgabe der Reichtümer an ihre Besitzer befahl. Da diese nicht den rechtmäßigen Besitzern zugeordnet werden konnten, wies Bischof Vasilios die Bäcker der Stadt an das Gold in süßes Brot zu verbacken und unter die Bürger Caesareas zu verteilen. Eine andere Variante der Geschichte suggeriert, dass die Bürger der Stadt ihre Reichtümer in Brot verbacken haben, um eine Steuererhöhung zu umgehen. Wie dem auch sei, das neue Jahr ist die perfekte Gelegenheit um diesen köstlichen Kuchen zu backen.

Vasilopita existiert in zwei Varianten, die eine ähnelt eher einem Hefezopf, die andere einem Sandkuchen. Wichtiger Bestandteil in beiden Fällen sind die Gewürze Mastix und Mahlep. In meiner Familie wird Vasilopita als Sandkuchen gebacken. Er ist herrlich fluffig, saftig und sehr aromatisch. Da der Teig sehr schwer ist, enthält das Rezept eine beachtliche Menge Backpulver. Nicht abschrecken lassen, der Kuchen schmeckt überhaupt nicht danach.

Griechischer Neujahrskuchen

Vasilopita
(für eine Kuchenform von Ø 26cm)

250 gr Butter, weich
320 gr Zucker, weiß
1 PK Vanillezucker
5 Eier
200 ml Milch
420 gr Mehl, Type 405
100 gr blanchierte Mandeln, gemahlen
20 ml Cognac
1 Prise Salz
4 TL Backpulver
1 TL Orangenabrieb
4-5 Körner Mastix, gemahlen
1 TL Mahlep, gemahlen

Zum Dekorieren:
etwas Puderzucker
50 gr ganze Mandeln

Alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen. Den Ofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Boden der Kuchenform mit Backpapier auslegen und die Form ausbuttern. Die Butter mit den beiden Zuckersorten und dem Orangenabrieb cremig rühren. Die Eier nacheinander zur Buttermasse geben, sodass sie gut inkorporiert werden. Das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, dem Salz, dem Backpulver und den Gewürzen mischen und sieben. Abwechselnd mit der Milch und dem Cognac, etappenweise zur Butter-Zucker Masse geben.

Neujahrskuchen Butter-Zucker-Ei Masse

Neujahrskuchen roher Teig

Neujahrskuchen Münze

Den Teig in die Kuchenform geben und glattstreichen. Die Münze gut reinigen und in den Teig drücken. Ganze Mandeln halbieren und damit ein Blumenmuster auf den Kuchen zaubern. Alternativ kann auch die Jahreszahl festgehalten werden. Den Kuchen bei 150°C Ober- und Unterhitze ca. 75 Minuten goldbraun backen. Den Kuchen nach 45 Minuten ggf. mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu braun wird. Nach dem Abkühlen optional mit Puderzucker bestäuben.

Gutes Gelingen!

Griechischer Neujahrskuchen Textur

Schoko-Birnenkuchen

Mmmm, nichts geht über den Duft von Kuchen an einem Sonntagmorgen! Gerade ist mal wieder Birnenzeit und die köstlichen Früchtchen präsentieren sich auf den Märkten in all ihrer vielseitigen Pracht. Da musste ich einfach zugreifen und einen von Omas Rezeptklassikern backen: den Schoko-Birnenkuchen. Der ist herrlich luftig und schokoladig. Und weil bei Kuchen mehr auch wirklich mehr ist, habe ich ihm noch eine Extraschicht Mandelknusper verpasst.

Ich habe mich diesmal für Santa Maria bzw. frühe Morettini Birnen entschieden. Das ist eine schmelzende, saftig-süße Sorte, die ursprünglich aus Florenz stammt. Williams Christ wären auch eine gute Alternative. Falls ihr doch die heimischen Sorten bevorzugt, sollte ihr drauf achten, dass eure Birnen richtig reif sind, denn dieses Obst tendiert dazu im Backofen etwas an Geschmack zu verlieren.

Schoko-Birnen-Kuchen

Schoko-Birnenkuchen
(für eine Kuchenform von Ø 26cm)

Zutaten:
235 gr Butter, weich
110 gr Zucker, weiß
30 gr Muscovado Zucker
1 PK Bourbon-Vanillezucker
4 Eier, Größe M
150 gr Weizenmehl, Type 550
65 gr Dinkelmehl, Type 630
50 gr Mandeln, gemahlen
35 gr Kakao
2,5 TL Backpulver
1 EL Cognac
2 EL Milch
1 Prise Salz
50 gr Schokoraspel, Zartbitter
3 Birnen
2 EL Zitronensaft

Für die Knusper-Mandelschicht:
50 gr Butter
50 gr Zucker
20 gr Honig
75 gr Mandelblättchen
1 Prise Salz

Alle Zutaten auf Zimmertemperatur bringen. Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Birnen schälen, halbieren und entkernen. Die Birnenhälften mit dem Zitronensaft beträufeln und gut einreiben, damit sie nicht braun werden. Abgedeckt in einer Schüssel ziehen lassen.

halbierte Birnen

Die weiche Butter, den Zucker, den Vanillezucker und das Salz mit dem Flexirüher der Küchenmaschine oder einem Handrührgerät cremig schlagen. Die Eier nacheinander zur Masse geben und weiterschlagen.

Das Mehl, die gemahlenen Mandeln, den Kakao und das Backpulver in einer Schüssel mischen und in zwei Etappen zur Buttermasse geben. Anschließend den Cognac und die Milch unterrühren. Zuletzt die Schokoraspel unter den Teig heben.

Schokoteig

Den Boden der Kuchenform mit Backpapier auslegen. Die Ränder und den Boden der Form ausbuttern und den Teig darauf verteilen. Die Birnenhälften fächerförmig einschneiden und auf den Teig legen. Leicht andrücken.

gefächerte Birnen

Birnen andrücken

Die Butter, den Zucker, das Salz und den Honig in einem Kochtopf bei mittlerer Hitze aufkochen und die Mandelblättchen unterrühren. Die Mandelmasse gleichmäßig auf den Kuchen verteilen.

Mandelschicht

Mandelschicht vor dem Backen

Den Kuchen bei 180°C auf mittlerer Schiene 40-45 Minuten backen. Nach ca. 30 Minuten der Backzeit den Kuchen mit Alufolie abdecken, damit die Mandeln nicht zu braun werden. In der Form vollständig abkühlen lassen und anschließend den Kuchen mit einem scharfen Messer vorsichtig vom Rand lösen.

Gutes Gelingen!

Schokokuchen mit Birnen

Fanouropita

Obwohl ich selber kein religiöser Mensch bin, finde ich einige Glaubenstraditionen sehr schön. Dazu gehört der Brauch der Fanouropita. Fanouropita ist ein griechischer Kuchen der gebacken wird, wenn man etwas verloren hat. Der Name “Fanourios” stammt vom Verb “fanerono” (φανερώνω), was “erscheinen” bedeutet. Der Kuchen wird dem Heiligen Fanourios gewidmet, mit der Bitte um Hilfe beim Wiederfinden der verlorenen Sache. Bei uns zu Hause wird er deshalb liebevoll auch “Findelkuchen” genannt.

Ganz egal ob der Heilige Fanourios den Findeprozess unterstützt oder nicht, ist der Kuchen immer ein willkommener Trost. Eigentlich ist er so lecker, dass es sich alle Male lohnt ihn auch einfach mal so zu backen. Da er ganz ohne tierische Produkte auskommt, ist Fanouropita auch gut für Veganer geeignet. Durch die Gewürze und das Olivenöl duftet er herrlich aromatisch und bleibt über mehrere Tage schön saftig.

Typischerweise besteht Fanouropita aus einer ungeraden Anzahl von Zutaten (je nach Rezept: sieben, neun oder elf). Der fertige Kuchen wird dann traditionsgemäß an Freunde oder Bedürftigte verteilt. Mein Kuchen ist schon unterwegs! Natürlich fehlen einige Stücke…

Griechische Fanouropita

Fanouropita
(für eine Kuchenform von Ø 26cm)

Zutaten:
450 ml Orangensaft
50 ml Wasser
200 ml Öl (jeweils zur Hälfte Oliven- und Sonnenblumenöl)
350 gr Zucker
640 gr Mehl, Type 405
130 gr Walnüsse, gehackt
130 gr Sultaninen
2 TL Backpulver
2 TL Natron (gestrichen)
2 TL Zimt, gemahlen
1 EL Orangenabrieb
½ – 1 TL Nelke, gemahlen

Zum Bestreuen:
etwas Sesam

Den Backofen auf 170°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Etwa die Hälfte des Orangensafts in eine große Tasse geben und darin das Natron auflösen. Das Natron reagiert mit der Säure und fängt an zu schäumen. Keine Sorge, das ist ganz normal und ein wichtiger Schritt, denn dadurch wird der unangenehme Geschmack des Natrons neutralisiert. Den restlichen Orangensaft, das Wasser, das Öl, den Zucker und den Orangenabrieb in eine große Schüssel geben und so lange verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Natron und Säure

Feuchte Zutaten

Das Mehl, das Backpulver und die Gewürze vermischen und etappenweise zu den flüssigen Zutaten geben. Alles gut verrühren, sodass eine klumpenfreie, zähflüssige Masse entsteht. Die Walnüsse und die Rosinen als letztes unterheben. Den Boden der Backform mit Backpapier auslegen, die Rände leicht mit Öl bepinseln und den Teig einfüllen. Vor dem Backen großzügig mit Sesam bestreuen.

Rührteig Fanouropita

Den Kuchen auf mittlerer Schiene bei 170°C für ca. 60-70 Minuten goldbraun backen. Gegebenenfalls gegen Ende der Backzeit mit etwas Alufolie abdecken, damit er nicht zu braun wird. Stäbchentest durchführen um zu überprüfen, ob er gar ist. Die Fanouropita in der Form auskühlen lassen und erst dann aus der Form lösen.

Gutes Gelingen!

Veganer Findelkuchen

Fanouropita neun Zutaten

Kürbiskuchen

Der Sommer vergilbt allmählich, die Bäume tragen ihr buntes Herbstgewand. Bald wird es kahl, kalt und dunkel. Als alte Frostbeule habe ich nicht viele Gründe um den Herbst zu mögen. Einer davon ist rundlich, orangefarben und köstlich! Ja, es ist die Rede von meinem absoluten Lieblingsgemüse: dem Kürbis. Mein persönlicher Favorit ist und bleibt der Hokkaido. In seiner Schale steckt besonders viel Geschmack, weshalb ihr sie auf jeden Fall dran lassen solltet. Praktischerweise wird sie beim Erhitzen ganz weich.

Mit Kürbis kann man nicht nur formidabel kochen, sondern auch ganz Zauberhaftes backen. Pünktlich zu Halloween gibt es daher meinen super saftigen Kürbiskuchen bzw. Pumpkin Cake in Kürbisoptik!

Wenn ihr den Kürbiskuchen als Kürbis präsentieren wollt, benötigt ihr zwei Gugelhupfkuchen. Hierfür einfach die unten angegeben Zutaten für den Gugelhupf x2 nehmen. Für die Kürbisoptik braucht ihr außerdem eine Glasur sowie einen “Kürbiskern”. Falls ihr zwei gleich große Gugelhupfformen besitzt, könnt ihr beide Kuchen gleichzeitig backen. Ansonsten die Gugelhupfe nacheinander backen.

Halloween Kürbis Kuchen

Kürbiskuchen
(für eine Gugelhupfform von Ø 22cm)

Gugelhupf:
175 gr Hokkaido, grob geraspelt (mit Haut)
125 gr Mehl, gesiebt
100 gr Mandeln, gemahlen
155 gr Zucker, weiß
40 gr Muscovado
5 gr Bourbon Vanillezucker
50 ml Sonnenblumenöl
1 ½ TL Backpulver
1 TL Zimt, gemahlen
½ TL Nelke, gemahlen
½ TL Muskat, gemahlen
¾ TL Ingwer, gemahlen
1 Prise Salz
3 Eier

Für den “Kürbiskern” (optional):
Kuchenreste, gebröselt
2 TL Apfelgelee
70 gr Marzipan

Für die Glasur (optional):
160 gr Puderzucker
45 gr Frischkäse
2 EL Orangensaft
Lebensmittelfarbe, orange/gelb

Für die Marzipanblätter (optional):
100 gr Marzipan
1 TL Matchateepulver
Puderzucker

Den Backofen auf 190°C Ober- und Unterhitze vorheizen. In einer Schüssel die Eier mit dem weißen Zucker, dem Muscovadozucker und dem Vanillezucker so lange aufschlagen bis die Masse hell und cremig wird.

Kürblikuchen Eizuckermasse

In einer weiteren Schüssel den geraspelten Kürbis geben. Darauf das Mehl und Backpulver sieben. Die gemahlenen Mandeln, eine Prise Salz sowie die Gewürze dazugeben und alles gut vermengen. Dies ist ein wichtiger Schritt und sollte so eingehalten werden, da das Mehl einen Mantel um den Kürbis bildet und so verhindert, dass dieser zu viel Flüssigkeit abgibt.

Kürbis Mehlmischung

Die Hälfte der Kürbis-Mehl Mischung zu der Eiermasse geben und unterrühren. Anschließend das Öl sowie den Rest der Kürbis-Mehl Mischung dazugeben und zu einem homogenen Teig verarbeiten, der eine eher flüssige Konsistenz hat.

Kürbiskuchen Teig

Die Gugelhupfform sorgfältig fetten und mehlen. Ggf. überschüssiges Mehl ausklopfen. Den Kuchenteig in die Form füllen und den Kürbiskuchen bei 190°C Ober- und Unterhitze 40 Minuten auf zweiter Schiene von unten goldbraun backen. Nach etwa 30 Minuten den Kuchen mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu braun wird. Stäbchentest durchführen, um sicherzustellen, dass er auch wirklich durch ist.

Kürbiskuchen in Gugelhupfform backbereit

Den Gugelhupf in der Form etwa eine halbe Stunde auskühlen lassen und dann auf einen Teller stürzen. Die gleiche Prozedur für den zweiten Kuchen durchführen.

Gugelhupf Kürbiskuchen

Die Gugelhupfe kopfüber, mit der breiten Seite nach oben stellen. Mit einer Kuchensäge oder einem sehr scharfen Brotmesser jeden Kuchen nivellieren (die Erhebung absägen), sodass ebene Flächen geschaffen werden. Die Gugelhupfe so aufeinander positionieren, dass die Rillen ineinander übergehen.

Kürbiskuchen absägen

Kürbiskuchen abgesägt

Kürbiskuchen beide Hälften

Die abgesägten Kuchenreste zerbröseln. Mit dem Apfelgelee sowie dem Marzipan verkneten und eine Teigwurst im Durchmesser des Gugelhupflochs formen. Das Loch vorsichtig damit stopfen und somit den “Kürbiskern” bilden.

Kürbiskern

Herbstlicher Kürbiskuchen

Den Puderzucker in eine Schüssel sieben. Mit dem Orangensaft, dem Frischkäse und der Lebensmittelfarbe zu einer zähflüssigen Glasur verarbeiten. Mit dem Rücken eines Teelöffels die Glasur vorsichtig entlang der Rillen auftragen. Wenn es nicht gleich schön aussieht, keine Sorge: es glättet sich.

Kürbiskuchen glasieren

Das Matchateepulver mit 1-2 Tropfen Wasser verrühren und mit dem Marzipan verkneten. So viel Puderzucker unterkneten bis die Masse nicht mehr an den Fingern kleben bleibt. Daraus die Kürbisblätter formen und vorsichtig auf dem Kuchen platzieren.

Gutes Gelingen!

Halloween pumpkin cake

Mohn-Birnenkuchen

Als ich vor ein paar Monaten in Osteuropa unterwegs war, kam ich in den einzigartigen Genuss lokaler Backkunst. Unter den vielen Leckereien gab es einen überregionalen Klassiker: Mohnkuchen. Den mochte ich schon immer, aber seit meinem dortigen Aufenthalt bin ich fast süchtig danach! Nach einigen Experimenten, habe ich meinen persönlichen Favoriten entdeckt. Es ist die Kombination von Mohn, Birne und Haselnuss die es mir angetan hat. Das Rezept möchte ich nun mit euch teilen.

Die Qualität der verwendeten Zutaten ist für den Kuchen ausschlaggebend. Es lohnt sich ein paar Cents mehr zu investieren und im Bioladen oder beim Obstbauern eures Vertrauens wirklich reife, saftige Birnen zu holen. Die Sorten “Williams” oder “Abate” sind sehr gut geeignet.

Beim Mohn handelt es sich um Blaumohn. Der Einfachheit halber nehme ich naturbelassenen Dampfmohn, d.h. Mohn der bereits gemahlen ist und mit einem Spezialverfahren gedämpft wurde um die darin enthaltenen Bitterstoffe zu reduzieren. Man kann ihn natürlich auch selber mahlen, das ist aber eine ziemlich zeitaufwändige Sauerei. Auf jeden Fall würde ich gänzlich von Fertigmischungen abraten. Diese enthalten in der Regel viel zu viel Zucker und schmecken einfach nicht.

Vorsicht: Geöffnete Mohnpackungen sollten zeitnah aufgebraucht werden, da der Mohn Öl verliert und sonst ranzig wird!

Mohnkuchen

Mohn-Birnenkuchen
(für eine Springform von Ø 26-28 cm)

Teig:
120 gr Dinkelmehl, Type 630
120 gr Weizenmehl, Type 1150
50 gr Haselnüsse, gemahlen
90 gr Butter
70 gr Zucker, weiß
25 gr Muscovado
8 gr Vanillezucker (1 Päckchen)
3-4 EL Milch, 3,5%
1 Eigelb
1 Prise Salz

Mohnfüllung:
250 gr Dampfmohn, gemahlen
425 gr Milch, 3,5%
120 gr Zucker, weiß
100 gr Magerquark
63 gr Grieß
63 gr Butter
8 gr Vanillezucker (1 Päckchen)
1 EL Honig
2 EL Rum, braun
1 Ei + 1 Eiweiß

Belag:
3 Birnen
1 EL Zitronensaft
1 EL Apfelgelee

Für diesen Teig müssen die Zutaten nicht auf Zimmertemperatur gebracht werden, es empfiehlt sich sogar kalte Butter zu verwenden. Zunächst die Butter in kleine Würfel schneiden und beiseitelegen. Die beiden Mehlsorten, die gemahlenen Haselnüsse, die Butter, die Zuckersorten, den Vanillezucker und das Salz in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einer bröseligen Masse verarbeiten. Das Eigelb und die Milch dazugeben, zu einem Teigball verkneten und in Frischhaltefolie verpackt für 1-2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Falls der Teig zu krümelig sein sollte, ein paar Tropfen Milch dazugeben, sollte er zu klebrig sein, etwas Mehl hinzufügen.

In der Zwischenzeit kann die Mohnfüllung zubereitet werden. Hierfür Milch, Mohn, Grieß, Zucker und Vanillezucker in ein Topf geben und auf mittlerer Hitze unter ständigem Rühren zum Köcheln bringen. Die Butter hinzufügen und gut untermengen. Sobald die Masse abgekühlt ist den Rum, den Honig, das Ei und den Magerquark untermischen. Die Masse sollte eine recht zähe, klebrige Konsistenz haben, damit der Saft den die Birnen beim Backen lassen aufgesaugt wird und die Masse schnittfest bleiben kann.

Mohnkuchen

Den Backofen auf 170°C vorheizen und den Boden einer Springform fetten. Den Teig zwischen zwei Schichten Frischhaltefolie kreisförmig ausrollen, dabei sich an einen etwas größeren Durchmesser als den der Springform orientieren. Den Teig in die Form drücken, ggf. mit einem scharfen Messer den Rand trimmen und mit einer Gabel Löcher in den Teigboden stechen. Den Boden auf 170°C Ober- und Unterhitze auf der zweiten Schiebeleiste von unten 10 Minuten blind backen. Die Blindbackfüllung entfernen, den Boden weitere 5 Minuten backen und in der Springform auskühlen lassen.

Mohnkuchen
Mohnkuchen
Mohnkuchen
Mohnkuchen
Mohnkuchen

Die Birnen schälen, halbieren und das Kerngehäuse vorsichtig entfernen. Die Birnenhälften in eine Schüssel geben und mit Zitronensaft beträufeln. Der Zitronensaft verhindert, dass die Birnen oxidieren und braun werden. Die Mohnmasse auf den ausgekühlten Boden verteilen.

Die Birnenhälften entweder direkt auf die Mohnmasse platzieren, oder ein schönes Fächermuster zaubern. Hierfür die Birnen längst einschneiden und dabei beachten, dass sie am Stiel noch zusammenbleiben. Anschließend die Spalten vorsichtig auseinanderziehen bzw. verdrehen und auf den Kuchen so arrangieren, dass die Birnenspitzen nach innen zeigen.

Mohnkuchen
Mohnkuchen

Den Kuchen anschließend bei 170°C Ober- und Unterhitze 35 Minuten backen. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und das Apfelgelee kurz erhitzen bis es flüssig wird. Die Birnenhälften damit bepinseln und den Kuchen komplett auskühlen lassen. Anschließend bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.

Gutes Gelingen!

Mohnkuchen

Brownie-Kuchen

Wenn ich mal so richtig Lust auf Schokolade habe, muss dieser Brownie her. Er ist zwar eine wahre Kaloriensünde, aber da er ziemlich schnell satt macht, kann man nicht all zu viel davon essen. Na ja, zumindest nicht ohne in ein Schokokoma zu fallen…

Der Unterschied zwischen einem Brownie und einem ganz normalen Schokoladenkuchen liegt in der Konsistenz. Ein guter Brownie muss richtig klitschig sein. Um dies zu erzielen, darf er keinenfalls überbacken werden und muss ausreichend über Nacht ruhen. Seinen äußerst schokoladigen Geschmack erhält er durch die Zugabe von guter, 70%-er Edel-Schokolade und viel Kakaopulver.

Da es sich um eine riesige Schokoladenschweinerei handelt, backe ich diesen Brownie nur selten. Neulich ergab sich aber mit dem Geburtstag einer schweineliebenden Freundin die passende Gelegenheit für einen Brownie-Mottokuchen. Für den Mottokuchen brauchte ich einen recht hohen Brownie, deswegen habe ich die doppelte Menge an Teig hergestellt. Wer einen ganz herkömmlichen, flachen Brownie backen möchte, halbiert die Zutaten und verwendet eine rechteckige 20 x 20 cm Form. Die Ganache kann man selbstverständlich auch weglassen. Ich wollte aber, dass meine Schweinchen sich in Schokomatsch wälzen.

Das besondere an diesem Brownie ist die Zugabe von geriebener Tonkabohne. Dieses Gewürz duftet einfach himmlisch und erinnert an eine Kreuzung von Bittermandel und Vanille. Ich kann euch nur wärmstens empfehlen es mal auszuprobieren. Hier ist also das Schokomonster. Auf die Plätze, fertig, oink!

Brownie Kuchen

Brownie-Kuchen
(Für eine Springform von Ø 20-22 cm)

Zutaten:
200 gr Edelbitter-Schokolade, 70%
250 gr Butter
70 gr Weizenmehl, gesiebt
70 gr Kakaopulver, gesiebt
160 gr Zucker, weiß
80 gr Muscovado
4 Eier
1/2 TL Natron
1/2 TL Salz
1/2 Tonkabohne, gerieben
1 TL Vanillezucker

Für die Schokochunks (optional):
50 gr Vollmilch-Schokolade, 50%

Für die Rum-Ganache:
75 gr Edelbitter-Schokolade, 70%
75 gr Vollmilch-Schokolade, 50%
80 ml Sahne
20 ml brauner Rum
1 EL lösliches Kaffeepulver

Für die Deko:
10-11 Kit-Kat Riegel
100 gr Marzipanrohmasse
50 gr Puderzucker, gesiebt
Lebensmittelfarbe, rot
Kakaopulver

Den Backofen auf 175°C vorheizen. Den Boden und die Ränder der Springform buttern und den Boden zusätzlich mit Backpapier auslegen. Orientiert euch dabei an dem Durchmesser der Springform und schneidet das Backpapier kreisförmig aus. Alle Zutaten bis auf die Sahne für die Ganache auf Raumtemperatur bringen. Das Mehl und das Kakaopulver sieben und in einer Schüssel mit dem Salz, dem Natron sowie der Tonkabohne vermischen und beiseite stellen.

Die Edelbitter-Schokolade fein hacken und zusammen mit der Butter in einem Wasserbad schmelzen. Für die optionalen Schokochunks die Vollmilch-Schokolade ebenfalls hacken und beiseite stellen.

Die Eier mit den beiden Zuckersorten und dem Vanillezucker in eine Schüssel geben und auf höchster Stufe schlagen, bis eine fluffige, hellgelbe Masse entsteht. Die flüssige Schoko-Butter in die Ei-Zucker Mischung unter ständigem Rühren eingießen und unbedingt darauf achten, dass die Schokolade nicht zu heiß ist. Sie muss lediglich Körpertemperatur haben, sonst besteht die Gefahr, dass das Ei gerinnt. Wer eine Küchenmaschine hat, wechselt beim Einarbeiten der Schokolade vom Schaum- auf den Flexirührer, sonst bleibt die Schokolade unten haften. Das Ganze lässt sich aber auch per Hand mit einem Teigschaber gut erledigen. Wichtig ist nur, dass ihr schnell arbeitet und die Schokolade von dem Boden der Schüssel abkratzt.

Teig vorbereitung
Schokolade hinzufügen
Brownie Teig in Glasschüssel

Je nach Belieben die gehackte Vollmilch-Schokolade dazugeben und die Kakao-Mehl-Mischung in drei Etappen unterheben. Den Teig in die Springform geben, mit einer Palette oder einem befeuchteten Messer glatt streichen und auf der zweiten Schiene von unten ganz genau 37 Minuten bei 175°C backen.

Kakao hinzufügen
Brownie Teig
Teig in der Backform

Die Backzeit kann je nach Backofen leicht variieren. Der Brownie darf aber nicht überbacken werden, sonst ist er eben kein Brownie mehr! Um zu testen ob er fertig ist, solltet ihr eine Stäbchenprobe durchführen. Hierfür den Kuchen mit einem Holzspieß am Rand sowie in der Mitte einstechen. Am Rand darf beim Herausziehen des Holzspießes ein wenig Teig an der Spitze des Stäbchens kleben, in der Mitte sollte der Holzspieß noch recht feucht sein.

Stäbchentest am Rand
Stäbchentest in der Mitte

Sofort nach dem Backen den Brownie mit einem flachen Messer vorsichtig von dem Rand lösen und anschließend in Ruhe auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Dadurch vermeidet man hässliche Teigrisse. Den abgekühlten Brownie über Nacht in den Kühlschrank verfrachten. Dieser Schritt ist sehr wichtig und verleiht dem Brownie seine endgültige, klitschige Konsistenz.

Am nächsten Tag den Brownie aus dem Kühlschrank nehmen und von der Springform lösen. Sollte er in der Mitte etwas eingesackt sein, den Brownie ggf. mit einem flachen Messer absegen und eine ebene Oberfläche schaffen. Keine Panik wenn das passiert, es ist nicht weiter schlimm. Alternativ kann man den Brownie einfach kopfüber auf eine Servierplatte legen.

Brwonie Konsistenz

Das Marzipan mit roter Lebensmittelfarbe einfärben und soviel Puderzucker einkneten, bis die Masse nicht mehr klebt. Das macht das Modelieren der Figuren sehr viel angenehmer. Außerdem könnt ihr dadurch die Farbnuance bis zum erwünschten Rosaton modifizieren. Für die Schweineaugen ein fingernagelgroßes Stück rosa eingefärbtes Marzipan abtrennen und mit Kakaopulver verkneten. Aus der Marzipanmasse die Schweinchen formen und diese auf Butterbrot- oder Backpapier platzieren, damit sie sich später besser lösen lassen.

Marzipan Figur

Marzipan Figur

Marzipan Figur

Für die Ganache die zwei Sorten Schokolade sehr, sehr fein hacken und in eine Schüssel geben. Je feiner, desto besser. Die Sahne mit dem Kaffeepulver und dem Rum in einen Topf geben und erhitzen. Die Sahne sollte zwar sehr heiß werden und dampfen, aber nicht köcheln! Die heiße Sahne zur Schokolade geben und 2-3 Minuten stehen lassen damit die Schokolade schmilzt. Anschließend mit einem Schneebesen die Ganache kräftig verrühren, bis sich die Schokolade vollkommen aufgelöst hat und anfängt zu glänzen.

Ganache

Mit einer Palette den Rand des Brownie-Kuchens dünn mit Ganache bestreichen und die Kit-Kat Riegel möglichst lückenlos andrücken. Dies funktioniert am Besten wenn ihr das zu zweit macht und einer dabei das Dekoband gespannt hält, damit die Riegel nicht einfach umkippen. Das Band fest verknoten und eine hübsche Schleife zaubern. Die restliche Ganache auf die Mitte des Kuchens geben und ggf. mit einer Palette verstreichen. Die Marzipanschweinchen in die Ganache versenken noch bevor diese abkühlt und den Brownie-Kuchen zur Festigung der Schokolade bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.

Gutes Gelingen und viel Spaß!

Dekorieren

Zwetschgenkuchen

Es gibt viele Gründe den Herbst zu mögen. Einer davon sind Pflaumen! Leider schaffe ich es fast jedes Jahr die Pflaumenzeit zu verpassen, nur um mich kurz danach zu ärgern, wenn ich mal wieder feststelle dass ich so richtig Lust auf Obstkuchen hätte und die guten Früchtchen nirgends zu finden sind. Dieses Jahr habe ich es geschafft rechtzeitig welche zu besorgen und damit einen herrlich saftigen Kuchen gebacken.

Doch was ist der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen? Optisch sind sie kaum voneinander zu unterscheiden. Streng genommen sind Zwetschgen eine Unterart der Pflaume. Sie sind etwas kleiner und ovaler und haben eine bläuliche Schale. Aber mal ganz ehrlich, ich erkenne da eigentlich nie den Unterschied. Zumindest nicht von außen. Wenn man aber das Obst aufschneidet merkt man, dass Pflaumen ein eher rötliches Fruchtfleisch haben, während das Innenleben von Zwetschgen gelb-grün ist. Im Zweifelsfall also reinbeißen! Für die Herstellung von Kuchen, macht es tatsächlich einen Unterschied ob man nun Pflaumen oder Zwetschgen nimmt. Zwetschgen bleiben nämlich bissfest, während Pflaumen dazu tendieren matschig zu werden.

Dieser Kuchen ist dekadenterweise mit einer üppigen Muhallebi-Cremeschicht versehen. Man kann sie natürlich weglassen oder das Muhallebi durch Vanillepudding ersetzen, aber ich kann euch nur wärmstens empfehlen es mal auszuprobieren. Muhallebi und Zwetschgen ergänzen sich ganz wunderbar. Das Krönchen auf dem Kuchen sind die knusprigen Streusel, die ich mit Haselnüssen und Haferflocken verfeinert habe. Yummy!

Zwetschgenkuchen
(Für eine Springform von Ø 26 cm)

Mürbeteig:
120 gr Butter, sehr weich
60 gr Zucker, weiß
200 gr Weizenmehl
50 gr Dinkelmehl
1 Ei
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
Zitronenabrieb

Zwetschgenfüllung:
1 kg Zwetschgen, entkernt (ca. 750 gr. reine Füllmenge)
1 EL Zitronensaft
30 gr Zucker, Muscovado
20 gr Speisestärke
1 TL Zimt, gemahlen
1/4 TL Nelken, gemahlen
1 EL Zimtlikör

Muhallebi:
600 gr Milch
60 gr Reisemehl, fein
75 gr Zucker, weiß
1 TL Butter oder Margarine
1 TL Rosenwasser
1/4 TL Mastix, gemahlen
1/4 TL Mahlep, gemahlen

Streusel:
110 gr Weizenmehl
85 gr Butter, kalt
30 gr Zucker, Muscovado
20 gr Zucker, weiß
35 gr Haselnüsse, gemahlen
35 gr Haferflocken, zart
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
1/4 TL Zimt, gemahlen

Die Zutaten für den Mürbeteig auf Zimmertemperatur bringen. Zuerst die sehr weiche Butter, den Zucker, den Vanillezucker, das Salz und den Zitronenabrieb mit einem Kochlöffel oder dem Handrührgerät gut miteinander verrühren und anschließend das Ei dazugeben und kurz weiterrühren. Das gesiebte Mehl in drei Etappen unterheben und per Hand alles zu einem Teigball verkneten. Diesen platt drücken, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 2 Stunden kalt stellen. Ich bereite den Teig gerne am Vortag vor und lasse ihn über Nacht im Kühlschrank stehen.

In der Zwischenzeit wird die Füllung vorbereitet. Hierfür die Zwetschgen entkernen und halbieren. Diese dann mit Zitronensaft beträufeln und mit dem Muscovadozucker, den Gewürzen, dem Zimtlikör und mit der Speisestärke vermischen. Die Speisestärke bindet die aus den Zwetschgen austretende Flüssigkeit und verhindert, dass euer Teigboden nachher matschig wird.

Den Backofen auf 180°C vorheizen. Den gekühlten Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einem 3-4 mm dicken Kreis ausrollen. Dieser sollte deutlich größer als der Durchmesser der Springform sein. Die obere Frischhaltefolie abziehen und den ausgerollten Teig über den auf die Arbeitsfläche mittig platzierten Boden der Springform stürzen. Den überschüssigen Teig samt Folie nach innen auf den Boden falten, aber nicht andrücken. Den Ring der Springform um den Boden setzen und festziehen. Den Teig nun wieder auseinanderklappen, an den Rand der Springform pressen und die Folie abziehen. Auf diese Art und Weise muss der Rand nicht separat ausgerollt werden. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen und bei 170°C Ober- und Unterhitze auf der zweiten Schiebeleiste von unten 10 Minuten blind backen. Die Blindbackfüllung entfernen und den Boden weitere 3-4 Minuten backen bis er leicht golden ist. Den Boden in der Springform komplett auskühlen lassen.

Das Muhallebi mit den oben genannten Mengenangaben wie im Rezept beschrieben zubereiten, auf den Kuchenboden gießen und ca. 15 Minuten stehen lassen bis es sich verfestigt hat. Die halbierten Zwetschgen mit dem Schnitt nach unten ringförmig auf den Pudding platzieren, dabei am äußeren Rand anfangen und sich nach innen arbeiten, evtl. eine zweite Schicht bilden und kleine Lücken stopfen. Da die Zwetschgen während des Backvorgangs ohnehin schon Wasser verlieren, sollte man den überschüssigen Saft der Füllung nicht dazugeben.

Für die Streusel die kalte Butter in kleine Würfel schneiden. Die zwei Zuckersorten, den Vanillezucker, das Salz, den Zimt, die Haferflocken, die Haselnüsse und das Mehl zwischen den Fingern zu Streuseln verarbeiten und über die Zwetschgen verteilen. Den Kuchen auf der zweiten Schiebeleiste von unten bei 180°C ca. 50-55 Minuten backen bis die Streusel goldbraun sind.

Gutes Gelingen!

Apple Pie

Neulich habe ich kiloweise Äpfel aus dem Garten meiner Mutter bekommen. Es war ziemlich schnell klar, dass es Apfelkuchen geben wird. …aber was für einen? Es gibt so viele unterschiedliche Arten von Apfelkuchen wie Länder auf dieser Welt. Na ja, nicht ganz, aber so ungefähr! Letztendlich habe ich mich für einen amerikanisch inspirierten Apple Pie entschieden und die klassische Füllung ein wenig abgewandelt.

Der hier verwendete Teig enthält ordentlich Butter. Dies macht ihn zwar sehr schmackhaft, aber auch recht klebrig und schwer zu verarbeiten. Um dem entgegenzuwirken, sollte er zwischen den einzelnen Etappen immer wieder gekühlt werden. Es ist wichtig, dass ihr so wenig Mehl wie möglich zum Ausrollen benutzt – am besten gar keins! Je mehr Mehl man dazugibt, desto trockener wird der Teig.


Apple Pie
(Für eine Tarteform von Ø 26 cm)

Teig:
300 gr Mehl, gesiebt
150 gr Butter, kalt
100 gr Zucker, weiß
6 gr Backpulver
1 Prise Salz
8 gr Vanillezucker (1 Päckchen)
1 Eiweiß
1/2 Eigelb
10 ml Milch (1 EL)

Apfelfüllung:
1,25 – 1,5 kg Äpfel, fest-säuerlich (für ca. 750 gr reine Füllmenge)
75 gr Zucker, weiß
50 gr Rumrosinen
1/2 TL Zimt
1 EL Wasser
Zitronensaft, nach Belieben

Zum Bestreichen:
1/2 Eigelb
10 ml Milch

Alle Zutaten bis auf die Butter auf Zimmertemperatur bringen.

Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben, mischen und in die Mitte eine Mulde eindrücken. Den Zucker, den Vanillezucker, das Eiweiß, das halbe Eigelb und die Milch hineingeben und mit etwas von dem Mehl zu einem dicklichen Brei verrühren. Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden, auf den Brei geben und mit Mehl bedecken. Nun wird die Butter zwischen den Fingern in das Mehl eingerieben. Dabei ist es wichtig, dass diese nicht komplett in den Teig eingearbeitet wird, sondern grobe Butterflöckchen erhalten bleiben.

Tipp: Damit die Butter durch die Handwärme nicht so schnell weich wird, ziehe ich mir an dieser Stelle manchmal Einweghandschuhe über.

Während des Backvorgangs verdampft das im Teig enthaltene Wasser, dehnt sich aus und hebt den Teig an. Das Fett wirkt dabei wie eine Barriere und lässt den Wasserdampf nicht entweichen, sodass sich das Teiggerüst beim Backen stabilisieren kann. Der Apple Pie wird dadurch leicht knusprig und bekommt eine Blätterteig-ähnliche Konsistenz. Den Teig anschließend zu einem Kloß formen und in zwei Hälften teilen. Diese in Frischhaltefolie wickeln und bis zur Weiterverarbeitung mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

In der Zwischenzeit wird die Apfelfüllung vorbereitet. Hierfür die Äpfel schälen, entkernen und in möglichst gleichmäßige Spalten schneiden (ca. 2-3 mm). Diese mit etwas Zitronensaft beträufeln, mit dem Zimt, den Rumrosinen, dem Wasser und 50 gr Zucker mischen und bei schwacher Hitze kurz andünsten. Der Zitronensaft verhindert, dass die Äpfel braun werden. Die Füllung auskühlen lassen und für ca. 1-2 Stunden kalt stellen.

Die Tarteform fetten und den Backofen auf 175°C vorheizen.

Eine Teighälfte aus dem Kühlschrank nehmen und zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einem Kreis ausrollen. Falls der Teig zu klebrig sein sollte, die Frischhaltefolien mit ein wenig Mehl bestreuen. Die obere Folienlage entfernen und die Backform auf den Teig platzieren. Mit einem scharfen Messer am Rand entlangfahren und somit den Teigboden ausstechen. Teig samt Folie kopfüber in die Form stülpen und die Folie abziehen. Den Teigboden mehrfach mit einer Gabel einstechen und bei 160°C Ober- und Unterhitze auf der zweiten Schiebeleiste von unten 10 Minuten blindbacken. Der Kuchenrand wird erst später gebacken, weil er sonst zu trocken werden würde.

Blindbacken bedeutet, dass der Boden mit Backpapier ausgelegt und mit einer trockenen Füllung beschwert wird damit er nicht aufgeht. Hierfür eignen sich Hülsenfrüchte oder Getreidekörner. Die Blindfüllung anschließend entfernen und den Teig weitere 5 Minuten backen bis er leicht golden ist. Den Boden in der Backform komplett auskühlen lassen.

Etwa 1/3 der zweiten Teighälfte zu einer fingerbreiten Wurst formen, ausrollen (s.o.) und daraus einen etwa 3 cm hohen Rand ziehen. Den Rand dabei auf den ausgebackenen Boden und an die Backform drücken. Dieser sollte idealerweise etwas überstehen. Die übrigen 2/3 des Teigs weiterhin kalt stellen, sie werden für das Teiggitter verwendet.

Die Apfelfüllung mit den restlichen 25 gr Zucker mischen und gleichmäßig auf den Kuchenboden verteilen. Das ggf. abstehende Teigrändchen mit einem Messer trimmen. Die Teigreste für das Kuchengitter aufbewahren.


Für das Gittermuster den restlichen Teig zu einem Rechteck ausrollen. Mit einem Lineal 2,5 cm breite Streifen von ca. 26 cm Länge abmessen und diese mit einem scharfen Messer oder einem Teigrädchen abschneiden. Die Streifen auf den Apple Pie legen und ein Gittermuster nach der unten abgebildeten Anleitung flechten. Es handelt sich dabei um eine ziemlich friemelige Angelegenheit. Falls der Teig zu sehr reißt, kann etwas Mehl untergeknetet werden. Dies sollte allerdings möglichst vermieden werden, da sich sonst die Konsistenz des Gebäcks verändert.

Die Teigstreifen werden an den markierten Stellen hochgeklappt.

Das 1/2 Eigelb mit 10 ml Milch verquirlen und sowohl das Teiggitter als auch den Rand damit gründlich bestreichen. Den Apple Pie auf zweiter Schiebeleiste von unten bei 170°C Ober- und Unterhitze 40 Minuten goldbraun backen. Sollte der Kuchen während der Backzeit zu viel Farbe annehmen, mit Alufolie abdecken.

Gutes Gelingen!

Schweizer Rüblitorte

Die gute, alte Schweizer Rüblitorte. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich habe das Gefühl, dass sie in letzter Zeit ein wenig aus der Mode geraten ist. Stattdessen boomt der amerikanische Konkurrent, der Carrot Cake. Beide Kuchen sind super lecker, haben aber herzlich wenig miteinander zu tun. Anlässlich eines Geburtstages wurde neulich ein Rezept aus den 70ern rausgekramt und die Torte gebacken. Obwohl ich anfangs sehr skeptisch war, muss ich gestehen: ich bin hin und weg. Also Leute, mehr Mut zur Rüblitorte!

Beim Anblick des Rezeptes lautete mein erster Gedanke: “Eier, so viele Eier…!” An dieser Stelle sollte ich vermerken, dass ich eiig schmeckende Kuchen überhaupt nicht leiden kann. Keine Sorge, wie sich herausstellte, schmeckt man die Eier in diesem Kuchen überhaupt nicht raus. Angesichts der Tatsache, dass die Rüblitorte gar kein Fett (außer das aus den Nüssen) enthält, macht die Menge an Eiern auch durchaus Sinn. Sie als überdimensionalen Biskuitteig zu betrachten hilft.

Statt eines klassischen Gusses, habe ich mich für ein Zitronen-Frischkäse-Frosting entschieden. Es passt ganz wunderbar zu dem fluffig leichten, saftigen Kuchen. Außerdem schafft man so eine glatte Oberfläche und kaschiert ggf. Unebenheiten. Den Kuchen habe ich dann mit selbstgemachten Marzipanrüblis dekoriert. Wenn man sich die Mühe sparen will selber welche zu basteln, sind diese auch käuflich erwerblich.

Wie viele Kuchen, schmeckt auch dieser am nächsten Tag besser. Es lohnt sich ihn also einen Tag ruhen zu lassen.


Schweizer Rüblitorte
(Für eine Springform von Ø 26-28 cm)

Zutaten:
7 Eigelbe
200 gr Zucker
1 Prise Salz
3/4 TL Zimt, gemahlen
1/4 TL Nelken, gemahlen
20 ml Kirschwasser
200 gr Möhren, fein gerieben
110 gr Mandeln, gemahlen
130 gr Haselnüsse, gemahlen
50 gr Mehl
50 gr Semmelbrösel
1 TL Backpulver
5 Eiweiße
100 gr Zucker

Außerdem:
Butter, zum Fetten der Form
50 gr Mandelblättchen, geröstet

Für das Rezept braucht ihr 3 große Schüsseln, haltet sie also parat. Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und die Ränder mit Butter bestreichen. Den Backofen auf 190°C vorheizen.

Zunächst die auf Zimmertemperatur gebrachten Eier trennen und die Eigelbe in eine große Schüssel geben. Die Eiweiße ebenfalls in eine Schüssel geben. Für den Kuchen benötigt ihr “nur” 5 Eiweiße. Die übrigen 2 könnt ihr aufheben und z. B. Pistazien-Macarons oder Kokosmakronen backen.

Die Möhren fein raspeln und beiseite stellen. In einer separaten Schüssel das gesiebte Mehl, das Backpulver, die Semmelbrösel sowie die gemahlenen Mandeln und Haselnüsse mischen.

Die Eigelbe mit 200 gr Zucker, dem Salz, den Gewürzen und dem Kirschwasser auf höchster Stufe cremig schlagen bis eine helle, gelbe Masse entstanden ist. Vorsicht! Die Eigelbe mit dem Zucker sofort schlagen, sonst kommt es zu einer chemischen Reaktion und es könnten sich Klümpchen bilden.

Die Möhren peu à peu zu der Mehl-Nuss Mischung geben und alles gut vermegen, so dass sie richtig ummantelt sind. Dieser Schritt sorgt dafür, dass die Möhren nicht zu viel Flüssigkeit abgeben. Der Kuchen wird dadurch schön saftig, aber nicht pappig. Die Möhren erst kurz vor ihrer Weiterverarbeitung zu den Nüssen geben damit sie nicht klumpen.

Die Möhrenmasse mit den Eigelben zu einem Teig verrühren.

Die Eiweiße schaumig schlagen und 100 gr Zucker dabei einrieseln lassen, so dass ein fester, von alleine haftender Eischnee entsteht. Etwa 1/4 von dem Eischnee zu dem Teig geben und per Hand gut verrühren um diesen aufzulockern. Stellt sicher, dass ihr dabei immer wieder an dem Boden der Schüssel kratzt damit eine gleichmässige Konsistenz erreicht wird. Den restlichen Eischnee mit einem Teigschaber in 3 Etappen ganz vorschtig unter dem Teig heben um möglichst wenig Luft zu verlieren.


Den Teig in die Springform füllen und die Oberfläche mit einer Winkelpalette oder einem Messer glatt streichen. Den Kuchen auf der zweiten Schiebeleiste von unten 45 Minuten bei 170-175°C Ober- und Unterhitze backen.* Um sicherzustellen, dass er durch ist, Stichprobe durchführen. Den Kuchen vollständig auskühlen lassen bevor er aus der Form genommen wird.

Vorsicht! Durch den hohen Eiweißgehalt wird der Kuchen oben sehr schnell dunkel. Ggf. nach der Hälfte der Backzeit mit Backpapier oder Alufolie abdecken. Der Kuchen geht im Ofen sehr stark auf und fällt nach dem Herausnehmen etwas in sich zusammen. Keine Panik, das ist normal.

*Wie immer beziehen sich die hier angegeben Backtemperaturen und -zeiten auf meinen Ofen. Sie können deshalb leicht variieren.

Gutes Gelingen!


Marzipanrüblis
(ca. 8-10 Stück)

Zutaten:
100 gr Marzipanrohmasse
50 gr Puderzucker
Lebensmittelfarbe, orange & grün

Während der Kuchen abkühlt, werden aus der Marzipanrohmasse die Dekorüblis geformt. Hierfür 80 gr der Marzipanrohmasse mit orangener Lebensmittelfarbe und die übrigen 20 gr mit grüner Lebensmittelfarbe einfärben und ca. 30 Minuten stehen lassen. Ich verwende die Farben von Biovegan.

Das eingefärbte Marzipan in Puderzucker wälzen und so viel davon unterkneten, bis die Masse nicht mehr klebrig ist und sich gut formen lässt. Die orangene Marzipanmasse in gleich große Stücke teilen (ca. 8-9 gr) und zwischen den Handflächen zu Rüblis rollen. Anschließend aus dem grünen Marzipan die Blätter formen.


Zitronen-Frischkäse-Frosting
(Für einen Kuchen von Ø 26-28 cm)

Zutaten:
75 gr Butter, sehr weich
75 gr Puderzucker
90 gr Frischkäse, Doppelrahmstufe
4-5 EL Zitronensaft
1 EL Kirschwasser

Die Zutaten sollten für die Weiterverarbeitung Zimmertemperatur erreicht haben.

Die weiche Butter mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine 4-5 Minuten sehr cremig rühren. Den Puderzucker löffelweise dazugeben und darauf achten, dass er komplett eingearbeitet worden ist bevor ihr mehr dazugibt. Die Butter dabei immer wieder von den Rändern abkratzen. Den Zitronensaft und das Kirchwasser hinerinrühren und kurz weiter schlagen.

Anschließend den Frischkäse löffelweise zu der Masse geben und unterrühren. Die Buttercreme bis zur Verwendung im Kühlschrank lagern. Die abgekühlte Buttercreme nach ca. 1 Stunde gleichmäßig auf den Kuchen streichen und dabei eine dünne Schicht auf den Rand verteilen.

Die Mandelblättchen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten und komplett abkühlen lassen. Die gerösteten Mandelblättchen mit der Hand an den Kuchenrand drücken.