Apple Crumble

Der letzte Herbstmonat steht vor der Tür und somit beginnt für mich die Zeit der warmen Desserts, die man auf dem heimischen Sofa, in einer Decke eingemummelt genießt. Mein persönlicher Favorit ist Apple Crumble. Abgesehen davon, dass ich die Kombination von Äpfeln und Streuseln liebe, ist dieses Nachspeise blitzschnell gezaubert und durch den hohen Anteil an Obst auch nach einer größeren Mahlzeit gut bekömmlich.

Die Kunst des Apple Crumble liegt für mich in der Wahl der Äpfel. Ich nehme hierfür immer eine Mischung aus knackingen Boskop oder Cox und Elstar. Boskop bzw. Cox Äpfel sind recht säuerlich und behalten beim Backen ihre Form. Die süßen Elstar zerfallen hingegen zu Mus, sodass sich aus diesen beiden Sorten die perfekte Konsistenz ergibt.

Ich habe lange Zeit an dem perfekten, zuckerlosen Rezept getüftelt und bin mittlerweile so fasziniert davon, dass es bei uns sogar häufiger als die normale Variante auf dem Tisch kommt. Beim Apple Crumble darf natürlich die Vanillesoße nicht fehlen. Wenn ihr euer Crumble auch gerne mit viel Soße mögt, lohnt es sich alle Male diese selber zu machen. Es ist günstiger, schmeckt besser und geht wirklich ganz einfach.

Apple Crumble
(für eine 30 x 20 cm Auflaufform)

Für das Crumble:
5-6 Äpfel, jeweils zur Hälfte Boskop/Cox und Elstar
1 Limette, Saft
150 gr Butter, geschmolzen
60 gr Rosinen
50 gr Haferflocken, kernig
60 gr Mandeln, gemahlen mit Haut
½  Banane
250 gr Mehl, Type 550
15-20 gr Stevia, Streusüße (optional)
1 Prise Salz
1 TL Zimt

Für die Vanillesoße:
250 gr Milch, 3.5%
250 gr Creme fine, 19%
2 Eigelb
15 gr Stärke
5 gr Stevia, Streusüße (optional)
½ Vanilleschote

Die Äpfel schälen, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. In die Auflaufform geben, die Limette auspressen und den Saft darüber träufeln. Gut vermengen und beiseite stellen. Derweil den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Butter in einer Schüssel schmelzen. Die Rosinen, die Haferflocken, die gemahlenen Mandeln, die Banane, das Salz, den Zimt sowie die Streusüße dazugeben und mit einem Löffel alles gut verrühren. Als letztes das Mehl hinzufügen und weiterrühren, bis sich Streusel formen. Die Streusel auf den Äpfeln verteilen und das Crumble bei 180°C ca. 45 Minuten backen. Ggf. nach 35 Minuten mit Alufolie abdecken, damit die Rosinen nicht zu dunkel werden.

Während das Crumble bäckt, die Vanillesoße zubereiten. Hierfür die Eigelbe, das Stevia und die Stärke in einer großen Schüssel mit einem Schneebesen klümpchenfrei verrühren.

Anschließend die Milch und die Sahne in einen Topf gießen. Das Mark einer halben Vanilleschote auskratzen und das Mark samt Schote zur Milch-Sahne Mischung geben. Die Milch auf mittlerer Stufe erhitzen, aber auf gar keinen Fall kochen! Das ist wichtig, denn sonst wird im nächsten Schritt aus den Eiern Omelette… Wenn die Milch anfängt zu dämpfen, ist sie genau richtig.

Nun die komplette Milch in einem dünnen Strahl in die Eimischung gießen und derweil ständig rühren. Dies sollte nicht zu schnell erfolgen, damit der Temperaturausgleich langsam erfolgt und die Eier nicht stocken. Anschließend die gesamte Soße zurück in den Topf gießen und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze erhitzen, bis sie eindickt. Die Soße ist fertig, wenn sie am Rücken eines Löffels haften bleibt.

Das Crumble aus dem Ofen nehmen und noch warm mit einer üppigen Portion Vanillesoße servieren. Ihr könnt natürlich auch Vanilleeis oder aufgeschlagene Sahne zum Apple Crumble servieren. Köstlich ist das Crumble auch mit ein paar Beeren.

Gutes Gelingen!

Tipp: Ausgekratzte Vanilleschoten kann man aufheben, um damit Zucker zu aromatisieren. Hierfür einfach die Schote in den Zuckerbehälter geben


Apple Pie

Neulich habe ich kiloweise Äpfel aus dem Garten meiner Mutter bekommen. Es war ziemlich schnell klar, dass es Apfelkuchen geben wird. …aber was für einen? Es gibt so viele unterschiedliche Arten von Apfelkuchen wie Länder auf dieser Welt. Na ja, nicht ganz, aber so ungefähr! Letztendlich habe ich mich für einen amerikanisch inspirierten Apple Pie entschieden und die klassische Füllung ein wenig abgewandelt.

Der hier verwendete Teig enthält ordentlich Butter. Dies macht ihn zwar sehr schmackhaft, aber auch recht klebrig und schwer zu verarbeiten. Um dem entgegenzuwirken, sollte er zwischen den einzelnen Etappen immer wieder gekühlt werden. Es ist wichtig, dass ihr so wenig Mehl wie möglich zum Ausrollen benutzt – am besten gar keins! Je mehr Mehl man dazugibt, desto trockener wird der Teig.


Apple Pie
(Für eine Tarteform von Ø 26 cm)

Teig:
300 gr Mehl, gesiebt
150 gr Butter, kalt
100 gr Zucker, weiß
6 gr Backpulver
1 Prise Salz
8 gr Vanillezucker (1 Päckchen)
1 Eiweiß
1/2 Eigelb
10 ml Milch (1 EL)

Apfelfüllung:
1,25 – 1,5 kg Äpfel, fest-säuerlich (für ca. 750 gr reine Füllmenge)
75 gr Zucker, weiß
50 gr Rumrosinen
1/2 TL Zimt
1 EL Wasser
Zitronensaft, nach Belieben

Zum Bestreichen:
1/2 Eigelb
10 ml Milch

Alle Zutaten bis auf die Butter auf Zimmertemperatur bringen.

Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben, mischen und in die Mitte eine Mulde eindrücken. Den Zucker, den Vanillezucker, das Eiweiß, das halbe Eigelb und die Milch hineingeben und mit etwas von dem Mehl zu einem dicklichen Brei verrühren. Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden, auf den Brei geben und mit Mehl bedecken. Nun wird die Butter zwischen den Fingern in das Mehl eingerieben. Dabei ist es wichtig, dass diese nicht komplett in den Teig eingearbeitet wird, sondern grobe Butterflöckchen erhalten bleiben.

Tipp: Damit die Butter durch die Handwärme nicht so schnell weich wird, ziehe ich mir an dieser Stelle manchmal Einweghandschuhe über.

Während des Backvorgangs verdampft das im Teig enthaltene Wasser, dehnt sich aus und hebt den Teig an. Das Fett wirkt dabei wie eine Barriere und lässt den Wasserdampf nicht entweichen, sodass sich das Teiggerüst beim Backen stabilisieren kann. Der Apple Pie wird dadurch leicht knusprig und bekommt eine Blätterteig-ähnliche Konsistenz. Den Teig anschließend zu einem Kloß formen und in zwei Hälften teilen. Diese in Frischhaltefolie wickeln und bis zur Weiterverarbeitung mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

In der Zwischenzeit wird die Apfelfüllung vorbereitet. Hierfür die Äpfel schälen, entkernen und in möglichst gleichmäßige Spalten schneiden (ca. 2-3 mm). Diese mit etwas Zitronensaft beträufeln, mit dem Zimt, den Rumrosinen, dem Wasser und 50 gr Zucker mischen und bei schwacher Hitze kurz andünsten. Der Zitronensaft verhindert, dass die Äpfel braun werden. Die Füllung auskühlen lassen und für ca. 1-2 Stunden kalt stellen.

Die Tarteform fetten und den Backofen auf 175°C vorheizen.

Eine Teighälfte aus dem Kühlschrank nehmen und zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie zu einem Kreis ausrollen. Falls der Teig zu klebrig sein sollte, die Frischhaltefolien mit ein wenig Mehl bestreuen. Die obere Folienlage entfernen und die Backform auf den Teig platzieren. Mit einem scharfen Messer am Rand entlangfahren und somit den Teigboden ausstechen. Teig samt Folie kopfüber in die Form stülpen und die Folie abziehen. Den Teigboden mehrfach mit einer Gabel einstechen und bei 160°C Ober- und Unterhitze auf der zweiten Schiebeleiste von unten 10 Minuten blindbacken. Der Kuchenrand wird erst später gebacken, weil er sonst zu trocken werden würde.

Blindbacken bedeutet, dass der Boden mit Backpapier ausgelegt und mit einer trockenen Füllung beschwert wird damit er nicht aufgeht. Hierfür eignen sich Hülsenfrüchte oder Getreidekörner. Die Blindfüllung anschließend entfernen und den Teig weitere 5 Minuten backen bis er leicht golden ist. Den Boden in der Backform komplett auskühlen lassen.

Etwa 1/3 der zweiten Teighälfte zu einer fingerbreiten Wurst formen, ausrollen (s.o.) und daraus einen etwa 3 cm hohen Rand ziehen. Den Rand dabei auf den ausgebackenen Boden und an die Backform drücken. Dieser sollte idealerweise etwas überstehen. Die übrigen 2/3 des Teigs weiterhin kalt stellen, sie werden für das Teiggitter verwendet.

Die Apfelfüllung mit den restlichen 25 gr Zucker mischen und gleichmäßig auf den Kuchenboden verteilen. Das ggf. abstehende Teigrändchen mit einem Messer trimmen. Die Teigreste für das Kuchengitter aufbewahren.


Für das Gittermuster den restlichen Teig zu einem Rechteck ausrollen. Mit einem Lineal 2,5 cm breite Streifen von ca. 26 cm Länge abmessen und diese mit einem scharfen Messer oder einem Teigrädchen abschneiden. Die Streifen auf den Apple Pie legen und ein Gittermuster nach der unten abgebildeten Anleitung flechten. Es handelt sich dabei um eine ziemlich friemelige Angelegenheit. Falls der Teig zu sehr reißt, kann etwas Mehl untergeknetet werden. Dies sollte allerdings möglichst vermieden werden, da sich sonst die Konsistenz des Gebäcks verändert.

Die Teigstreifen werden an den markierten Stellen hochgeklappt.

Das 1/2 Eigelb mit 10 ml Milch verquirlen und sowohl das Teiggitter als auch den Rand damit gründlich bestreichen. Den Apple Pie auf zweiter Schiebeleiste von unten bei 170°C Ober- und Unterhitze 40 Minuten goldbraun backen. Sollte der Kuchen während der Backzeit zu viel Farbe annehmen, mit Alufolie abdecken.

Gutes Gelingen!